Der BTV trägt „Made in Bavaria“
Für den deutschen Bundeskader der Kunstturnerinnen nominiert zu werden, ist ein ganz besonderes Ereignis in der Karriere einer Nachwuchsturnerin. Gleich drei bayerischen Athletinnen
ist dies nun gelungen. Sowohl bei nationalen Meisterschaften als auch im Bundeskadertest konnten Luna Bartl (11), Loane Thum (10) und Lenya Walter (12) überzeugen. Mit Einberufung
der drei Spitzenturnerinnen durch Bundestrainerin Claudia Schunk sind bereits ganze acht BTV-Athletinnen stolzer Teil des Bundeskaders 2020. Haben ihre neuen Turnanzüge ihre Leistung zusätzlich beflügelt?
Die Kooperation zwischen dem BTV und ERVY
Seit gut einem Jahr besteht die Kooperation zwischen dem Bayerischen Turnverband und dem bayerischen Sportbekleidungsunternehmen ERVY Sports Fashion GmbH. Das Traditionsunternehmen produziert seit über 70 Jahren ausschließlich in Bayern. Schon bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1972 in München stattete ERVY die deutschen Olympia Turnerinnen aus. Insofern verbinden den BTV und ERVY eine langjährige Tradition im Turnsport. Seit 2018 kleidet ERVY die BTV-Kaderathleten und -athletinnen ein.
Eine Mitarbeiterin und Trainerin der Abteilung Turnsport beim BTV erzählt: „Wir haben Turnanzüge in den Farben Bayerns gesucht und die Anzüge des neuen Ausstatters passen nun farblich ganz genau zu unserem Logo. Die Turnerinnen finden ihre neuen Anzüge sehr schön und sehr bequem. Außerdem ist die Begeisterung groß, dass es einen Turnanzug zum Einturnen und einen Wettkampfanzug gibt.
Die Kooperation zwischen dem BTV und ERVY konzentriert sich vorwiegend auf die einheitliche Ausstattung der Sportarten Turnen/Gerätturnen, Trampolinturnen, TeamGym und Rhönrad. „Wir
finden es wichtig, dass man bei Kader-Wettkämpfen als Team Bayern antritt. Es ist sehr schön direkt zu zeigen, dass wir alle aus Bayern kommen. Deshalb haben wir von unseren jüngsten
bis zu den erwachsenen Athleten einheitliche Outfits gewählt“, ergänzt die Zuständige für die Kadereinkleidung.
Wenn beim Wettkampf alle Augen auf die Turnerinnen gerichtet sind, sollte ein Anzug nicht nur praktisch sein. Auch für das Selbstbewusstsein spielt das Aussehen eine entscheidende Rolle. „Den Athletinnen und mir persönlich als Trainerin ist es sehr wichtig, dass wir uns wohl fühlen. Wenn Turnanzüge schön und für die Turnerinnen bequem sind, dann ist die Leistung auch sehr viel besser“, erklärt die Mitarbeiterin des BTV.
Die Geschichte des Turnanzuges
Ein bequemer, enganliegender Turnanzug, der die Gefahr vermindert, hängen zu bleiben und sich zu verletzen, war für Turnerinnen aber keine Selbstverständlichkeit. Ende des 19. Jahrhunderts gingen Frauen in ihrer Alltagskleidung zum Sport, damals also in Korsett und langem Rock. Erst ab 1900 durften sie ein über das Knie reichendes Turnkleid tragen, doch weil der Rock nicht über das Knie rutschen durfte, waren die Turnerinnen auf wenige Übungen beschränkt. Es galt: Kopf oben, Beine unten und geschlossen. Daher wurde der Ruf nach Hosen lauter. Doch Sportfunktionäre fürchteten um die Moral der Turnerinnen. Die Radsportlerinnen waren die ersten, die auf Hosen umstiegen, da mit den Röcken zu viele Unfälle passiert waren. Der Arbeiterturnbund gestand den Turnerinnen schließlich zu, Hosen zu tragen. Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich die Turnbekleidung rasant.
Nach dem 1. Weltkrieg turnten die Frauen bereits in kurzen Hosen und Blusen und in den 60er Jahren setzte sich der Turnanzug in unauffälligen Farben durch. In den 70ern wurden die Anzüge schließlich immer bunter und glänzender.
Spezialist für kundenindividuelle Turnbekleidung
„Heute kann der Kunde bei uns sein Wunschmodell aus über 1000 Schnittdesigns & 400 Stoffen und Farben auswählen. Auch das individuelle Verzieren mit Strass und Teamnamen ist kein Problem“, erklärt ERVY-Geschäftsführerin Tatjana Kube. „Wir finden immer eine passende Lösung für jeden Kundenwunsch, egal ob für Einzelturner/-innen, Vereine oder Verbände.
ERVY vereinigt sowohl handwerkliche als auch industrielle Fertigungsmethoden unter einem Dach. Somit können sogar individuell gefertigte Turnanzüge über einen langen Zeitraum und in gleicher Qualität nachbestellt werden.“ Anschließend fügt Tatjana Kube hinzu: „Da wir direkt in Bayern produzieren, sind wir sehr flexibel und können uns gut auf Lieferterminwünsche unserer Kunden einstellen.“ Davon konnte sich der BTV direkt überzeugen. Die Auslieferung des personalisierten Turnanzuges „AQUARELL“ für das gesamte Damenturnteam des BTV erfolgte bereits nach 12 Tagen, so dass die Kader-Turnerinnen gleich bei ihrem ersten Wettkampf in den neuen Anzügen aus der bayerischen Turnanzügemanufaktur glänzen konnten.
– DOROTHEE STAUDE